Der Offenbacher Landschaftsplaner Bobbo Biber

Ofa: Sehr geehrter Herr Landschaftsplaner Bobbo Biber, sie haben ja jetzt geplant, das Wohnbauprojekt Biberbau an der Obermühle aufzunehmen. Was hat sie dazu veranlasst?

Biber: Die Wohnungsnot und der Siedlungsdruck! Die zwingen uns dazu, jetzt doch an der Bieber zu bauen. Schon 2005 hatten wir die Fläche im Biberauge gehabt, und nach dem Renaturierungbeschluss gehofft, bald loslegen zu können. Aber das kennt man ja in Offenbach, wie langsam das geht mit den Bauprojekten. Unsere Aufgabe ist besonders schwer, denn die Bieber hier ist extrem begradigt. Deshalb hat sie hohe Fließgeschwindigkeiten, besonders nach schweren Regenfällen. Wir haben jetzt aber eine Expertin für diese herausfordernde Aufgabe, Frau Bibbi Biber, die sich mit den statischen und hydrostatischen Besonderheiten gut auskennt. Sie hat kürzlich nach Offenbach eingeheiratet, nämlich mich!

Ofa: Wie haben sie die Zerstörung ihres Dammes erlebt?

Biber: Ja, wir waren gerade mit der zweiten Dammbefestigung fertig und besprachen die weiteren Herausforderungen, als ein Bagger den gesamten Damm einfach wegbaggerte. Bibbi, meine Frau, kennt solche Vorgänge, die meist von Landwirten mit ungeeignetem Gerät ausgeführt werden. Dass Straßenbauer mit ihrem Gerät so etwas nebenbei erledigen, hat er sie aber auch noch nicht erlebt.

Ofa: Haben sie Hoffnung, dass die Ermittlungen etwas ergeben?

Biber: Bibbi meint, dass das so viel Wirkung hat, wie einem Ochsen ins Horn zu kneifen. Nein, wichtig ist das Plakat, das alle aufklärt. Und dass dies so schnell passiert ist, hat auch Bibbi verwundert.

Ofa: Die 18 Jahre Zeitverzug bei der Renaturierung wurden ja auch mit Ihnen begründet und der Untersuchung der Flora und Fauna. Was halten sie von dieser Aussage?

Biber. Na ja, das kennen wir ja, und Offenbach ist besonders berühmt dafür, dass eine Studie für eine Studie gemacht wird, teuer erstellte Pläne aneinander gereiht werden und jahrelang nichts geschieht. Die Kreativität, mit der gerechtfertigt wird, dass nichts geschieht, sollte man lieber in die Umsetzung stecken. 2026 sollen die Fördermittel für eine Renaturierung verfallen, allein das gibt mir Hoffnung, dass das denen ein wenig Druck macht und die Dinge in Gang setzt.

Ofa: Was würde sich bei einer renaturierten Bieber für Sie ändern?

Biber. Das Planungsbüro Biberbau hat ja eine Kostenschätzung abgegeben. Durch die Zerstörung des ersten Damms und die extreme Fließgeschwindigkeit sind deutliche Mehrungen aufgetreten. Wir stehen unter einem erheblichen Kostendruck, den unser Projektcontroller Weissbiber bei jeder Sitzung auf den Tisch bringt.

Ofa: Wie gehen sie mit den Hunden an der Bieber um?

Biber: Hunde waren noch nie das Problem. Wir sind nachtaktiv und mit 30 kg und zwei starken Zähnen kommen hier keine Unklarheiten auf. Nein, wir sind den Hundehaltern sogar dankbar, denn durch sie ist ein Alarmsystem installiert, das mehrstufig unterschiedliche Aktivitäten zu unserem Schutz auslöst.

Ofa: Auf der Stadtverordnetenversammlung wurde der Ofa vorgeworfen, sich nicht direkt und gleich an die zuständigen Behörden gewandt zu haben. Wie ist ihre Meinung dazu?

Biber: Ja, das zeigt wieder die Unkenntnis der Abläufe, wie Ofa das geregelt hat! Es wird immer viel hin und her kommuniziert und geredet. Aber was wir brauchen, ist dringend eine Renaturierung, denn mit der jetzigen hohen Fließgeschwindigkeit steigen unsere Baukosten zu schnell an und unser Projekt ist gefährdet.

Ofa: Herr Biber, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Eine Antwort

  1. Ich wusste schon immer wie intelligent Biber sind. Dieser Bieberer ganz besonders. Jetzt müssen wir mal abwarten, wie die sogenannten Verantwortlichen reagieren. Ich bin auch mal gespannt, wer den 1. Damm beseitigt hat. Müsste man doch rausfinden können.

Schreibe einen Kommentar zu Reinhold Scheidler Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert