12.02.2024

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,

gemäß § 50 HGO richten die Stadtverordneten der Ofa-Fraktion die nachstehende Anfrage an den Magistrat mit der Bitte um Beantwortung innerhalb der geschäftsordnungsgemäßen Frist.

Vorbemerkung:

Vor drei Jahren, am 11.02.2021, hat die Stadtverordnetenversammlung mit dem Beschluss 2016-21/DS-I(A)0919/1 (https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&docid=2021-00017037&year=2021&av_dokument_id=17037&view=) den Magistrat beauftragt, zu prüfen und zu berichten,

wie die Voraussetzungen für den Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur für vernetzte Sensoren im öffentlichen Raum mithilfe der Netzwerkarchitektur „Long Range Wide Area Network“ (LoRaWAN) geschaffen werden können. Mit Hilfe dieser Infrastruktur sollten die darüber vernetzten Sensoren Daten der öffentlichen Infrastruktur von allgemeinem Interesse erfassen können (z.B. Beleuchtungsausfälle, Auslastung von Stellplätzen, Füllstand von Mülleimern, Luftqualität).

Er sollte auch prüfen und berichten, mit welchen Kosten und mit welchem Aufwand „zeitnah“ IoT-Pilotprojekte zur Verbesserung des kommunalen Dienstleistungsangebots realisiert werden könnten. Die lokale Wirtschaft und Zivilgesellschaft soll in den Aufbau des Netzwerkes einbezogen werden, um das Vertrauen in die Digitalisierung zu stärken und die Mitwirkung bei der Gestaltung des IoT zu fördern.

In die Überlegungen für ein LoRaWAN-Netzwerk sind auch die Vorarbeiten der EVO, die Erfahrungen der Mainova und privater Initiativen einzubeziehen.

Am 31.03.2023 hat die EVO eine Pressemitteilung veröffentlicht, dass sie zusammen mit der Stadt Offenbach ein gemeinsames Pilotprojekt zur Datenerfassung mit Lorawan initiiert habe: https://www.evo-ag.de/wir-in-offenbach/ueber-uns/news/details/baeume-mit-moderner-technik-pflegen. Dabei geht es um Messdaten zur Vitalität der Bäume auf dem EVO-Gelände an der Offenbacher Andréstraße. Dort wird auch erwähnt, dass es eine Reihe weiterer Testprojekte gibt.

In einer Pressemitteilung vom 07.02.2024 berichtet die Stadt von sechs Zählstellen für den Radverkehr in Offenbach (https://www.offenbach.de/buerger_innen/verkehr-mobilitaet/meldungen/dauerzaehlstellen-radverkehr07.02.2023.php). Die Pressemitteilung erwähnt die Messtechnik, nämlich Induktionsschleifen, verrät aber nicht die Technik der Datenübermittlung für die Auswertung.

Hierzu haben wir folgende Fragen:

  1. Wie viele Lorawan-Gateways betreiben die Stadt, die EVO und die Mainova zur Zeit und an welchen Standorten?
  2. Welche weiteren Standorte sind in der Planung?
  3. Welche weiteren IoT-Pilotprojekte sind neben dem erwähnten Projekt zur Messung der Vitalität von Bäumen inzwischen realisiert worden?
  4. Sind die sechs Messstellen mit Induktionsschleifen für die Zählung des Radverkehrs eines davon?
  5. Wenn nicht, wie erfolgt die Datenübermittlung dieser Zählungen?
  6. In welchem Rahmen bewegen sich erste Kostenabschätzungen?
  7. Welche Akteure aus der lokalen Wirtschaft und der Zivilgesellschaft sind bisher einbezogen worden?
  8. Wie wirken diese Akteure bei der Gestaltung des IoT mit?
  9. Wann können wir mit dem Bericht rechnen?

gez.

Dr. Annette Schaper Herget
Fraktionsvorsitzende