Dezernat I (Stabsstelle Digitalisierung)

Herrn Stadtverordnetenvorsteher
Stephan Färber
im Hause

Anfrage der Ofa-Fraktion vom 25.01.2024
betr.: „Open-Data-Portal und Open-Smart-City-Strategie“

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,

o.g. Stadtverordnetenanfrage beantwortet der Magistrat wie folgt:

Frage 1:

Ist es abzusehen, wann die „Datenstrategie für die OpenSmartCity“ des Beschlusses 2021-26/DS-I(A)0280/1 fertig entwickelt ist und dem zuständigen Ausschuss vorgestellt wird?

Antwort:

Die Datenstrategie wird voraussichtlich Ende Juni 2024 fertig entwickelt sein. Der Magistrat wird dann gemäß der Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung im zuständigen Ausschuss berichten (2021-26/DS-I(A)0280/1).

Frage 2:

Wer sind die „verschiedenen Offenbacher Akteure“, mit denen die „Datenstrategie“ entwickelt wird?

Antwort:

Die Datenstrategie wird in Zusammenarbeit mit der IKZ Digitale Kommune@Hessen und den beteiligten Organisationseinheiten der Stadtverwaltung und den Stadtwerken entwickelt.

Frage 3:

Gibt es eine Definition des Begriffs „Smart-City“, der über die Aufzählung von Beispielen hinaus geht (was ja keine „Definition“ ist)?

Antwort:

Es gibt mehrere Definitionen für Smart City. Die Definition der Stadt Offenbach ist auf der Website der Stadt veröffentlicht: https://www.offenbach.de/smart-city : „„Smart City“ bedeutet auf Deutsch „intelligente Stadt“. Dahinter verbirgt sich die Idee, eine Stadt – auch mit dem Einsatz von moderner Technik – effizient, klimaschonend und lebenswert zu gestalten.“

Daneben gibt es weitere Definitionen, z.B. in der Smart City Charta des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen oder des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Siehe:
https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Informationen-und-Empfehlungen/Smart-City/smart-city_node.html
https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/stadt-wohnen/staedtebau/smart-cities/smart-cities-node.html

Frage 4:

Gibt es eine Digital“strategie“ im ursprünglichen Sinn dieses Begriffs, also Formulierungen von mess- und greifbaren Zielen, einer Vision, von Grundsätzen und des Vorgehens um die Ziele zu erreichen?

Antwort:

Es gibt eine „Open Smart City Strategie“. Diese wurde am 16.11.2024 in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Die Strategie ist wie folgt unterteilt: Der Ansatz, Die Leitplanken, Die Ziele, Die Maßnahmen, Die Messung.
Die Strategie ist transparent auf der Website der Stadt Offenbach veröffentlicht: https://www.offenbach.de/smart-city

Frage 5:

Was ist das „Konzept zu den DigitallotsInnen“? Wo finden wir dazu eine Beschreibung?

Antwort:

Das Konzept Digitallotsinnen & -lotsen ist ein internes Konzept für die Stadtverwaltung und Stadtwerke in Offenbach, um die Mitarbeitenden im Veränderungsprozess der Digitalen Transformation mitzunehmen, dezentral Kompetenzen aufzubauen und die Digitalisierung zu beschleunigen.

Frage 6:

Wie weit ist das Open-Data-Portal gediehen? Ist absehbar, ob und wann es online gestellt wird?

Antwort:

Ein wesentlicher Bestandteil eines Open-Data-Portals sind statistische Daten. Aus Kapazitätsgründen war es noch nicht möglich, das Open-Data-Portal ausreichend befüllt zu veröffentlichen. Sobald der Reifegrad ausreichend ist, wird dies geschehen, voraussichtlich Anfang 2025.

Frage 7:

Welche Daten, also z.B. die Daten des internen Geoportals, Wetterdaten, Niederschläge, Mikroklima, Bevölkerungsstrukturen, die Daten aus dem Integrationsmonitoring, dem Bildungsbericht und dem Sozialbericht, Bodeneigenschaften, Luftreinhaltungsdaten, Versiegelungen, Kanalisation, Leitungen, Messwerte der Wasserqualität, Bodenfeuchtigkeit, Gesundheitsdaten, Fahrgastzahlen, oder Statistiken zum Verkehr, werden dort zur Verfügung gestellt werden?

Antwort:

Die finalen Inhalte des Open-Data-Portals stehen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest. Teile der in der Frage genannten Daten stehen der Stadt nicht zur Verfügung oder dürfen nicht veröffentlicht werden.

Frage 8:

In welchen offenen Formaten werden diese Daten zur Verfügung stehen, z.B. CSV, XML ?

Antwort:

Teile der Frage wurden bereits in der Antwort zur Ofa-Anfrage vom 09.12.2022 („Digitalisierung der Verwaltung, Open Data für Bürger, offene Formate und Bürgerbeteiligung“) beantwortet. Prinzipiell werden offene Formate genutzt, welches Format genau ist abhängig von den Daten.

Frage 9:

Wird es auch eine allgemeinverständliche Benutzeroberfläche für Bürger und Bürgerinnen geben, die weniger technikaffin sind, wie z.B. https://www.statistikapp-kosis.de/

Antwort:

Die Stadt Offenbach ist bemüht, Inhalte gut nutzbar, leicht zugänglich und barrierearm anzubieten.

Frage 10:

Wie hoch waren die Kosten für die Veranstaltung in der IHK?

Antwort:

Die Kosten für die Doppelveranstaltung (Digital Forum und Open Smart City Abschlussevent) belaufen sich auf ca. 20.000€, davon 90% gefördert vom Land Hessen und 10% städtischer Anteil.

Frage 11:

Wie hoch waren die Kosten für den Werbefilm? (https://www.offenbach.de/buerger_innen/buerger-service/digitalisierung/open-smart-city/erklaerfilm-open-smart-city.php#&gid=1&pid=1)

Antwort:

Im Rahmen eines Förderprojekts wurden mehrere Erklärvideos produziert, die unter anderem unter der genannten URL zu finden sind. Die Gesamtkosten für die Videos inklusive Übersetzung lagen bei circa 18.000€, davon 90% gefördert vom Land Hessen und 10% städtischer Anteil.

Frage 12:

Ist es gelungen, „lokale Multiplikatorinnen und Multiplikatoren“ zu gewinnen, wie auf der Webseite der Stadt angekündigt? Wo wurden dafür geworben? Aus welchen Bevölkerungsgruppen stammen sie?

Antwort:

Im Rahmen des Förderprojekts Open Smart City wurde Kontakt zu lokalen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen hergestellt. Hierbei wurde ein Fokus auf bestehende Interessenvertretungen und -gruppen gelegt. Unter anderem haben Mitarbeitende der Stabsstelle Digitalisierung das Projekt Open Smart City im Arbeitskreis Integration, auf der Kreishanderwerkerschaft-Sitzung, im Kinder- und Jugendparlament und auch in verwaltungsinternen Runden wie der Runde der Stadtteilbeaufragten vorgestellt. Auf dem Mainuferfest wurden von der Stabsstelle Digitalisierung auch die dort vertretenen Vereine gezielt angesprochen. Für die Zukunftswerkstatt wurden per Zufallsauswahl Bürgerinnen und Bürger aus allen Stadtgebieten und verschiedenen Altersgruppen eingeladen (siehe https://www.offenbach.de/smart-city). Auch in den kommenden Monaten wird weiter mit den Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gearbeitet bzw. ihnen weitere Informationen zur Verfügung gestellt.

Frage 13:

Warum ist diese Werbung zur „Multiplikation“ den Stadtverordneten, die ja auch lokale Bürger und Bürgerinnen sind und Interesse an der Digitalisierung unserer Stadt haben, nicht bekannt gemacht worden?

Antwort:

Der Magistrat lädt zu öffentlichen Veranstaltungen grundsätzlich über die öffentlichen Kanäle wie die Website und über die Presse ein. Entsprechende Werbemaßnahmen für die Öffentlichkeit haben auch für die in den vorherigen Fragen genannten Veranstaltungen stattgefunden.

Frage 14:

Ist es gelungen, „Expertinnen und Experten der Stadt zu gewinnen und sie in das Projekt zu involvieren“?

Antwort:

Für das Projekt Open Smart City ist festzuhalten, dass „Expertinnen und Experten der Stadt“ als Menschen verstanden werden, die aufgrund von ehrenamtlichem oder beruflichem Engagement Expertisen haben die im Smart City Kontext für Offenbach relevant sind. Um dies an zwei Beispielen zu verdeutlichen: Es wurden alle Senior und Senior + Contributors (über 100 Changesets) der Offenbacher Open Street Map Community angeschrieben, von denen 30% Interesse bekundet haben an einer Mitarbeit bei Smart City Themen. Mit dem Digital Retro Park findet ein regelmäßiger Austausch statt, der u.a. bisher eine Beteiligung des DRP beim Pop-up Store sowie zuletzt eine gemeinsame Reise zum Temporärhaus in Neu-Ulm zum Ergebnis hatte.

Frage 15:

Welche Art der Expertise wurde gewünscht? IT-Fachkenntnisse, Informatik, Marketing, Digitalisierung, Digitalwirtschaft?

Antwort:

Siehe Antwort zu Frage 14. Expertinnen und Experten werden hier als Menschen verstanden, die aufgrund von ehrenamtlichem oder beruflichem Engagement Expertisen haben die im Smart City Kontext für Offenbach relevant sind. Neben den genannten Beispielen aus der hiesigen Tech-Community zählen dazu selbstverständlich auch andere Expertisen, die wir z.B. über die Multiplikatoren-Arbeit gewinnen wollen: zum Beispiel die von Vertreterinnen des Behindertenbeirats zu Themen der Barrierefreiheit, oder von Vertreterinnen des KJP zu Interessen und Bedarfen von Jugendlichen.

Frage 16:

Wo wurde hierfür geworben?

Antwort:

Es wurde über die Website der Stadt Offenbach geworben sowie auf öffentlichen Veranstaltungen, die die Stabsstelle Digitalisierung organisiert oder an denen sie teilgenommen hat (z.B. Mainuferfest, Pop-up Store, Gremiensitzungen siehe Antwort zu Frage 13).

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Felix Schwenke

Oberbürgermeister