Jahr für Jahr lobt sich die Stadt und die regierende Koalition für das „Grüne Band“, das die Stadt durchziehen soll, z.B. auf ihrer Webseite1:

Aber wie sieht das in der Realität aus?
2023 wurden in der Innenstadt gemietete Palmen aufgestellt, leider fielen sie neben den größeren Stadtbäumen kaum auf:


Bald waren sie auch wieder weg. Sollen Palmen uns auf den kommenden Klimawandel einstimmen? Bestand da die Hoffnung, dass sie einen Hitzesommer gut überleben? Ist das nachhaltig? Warum keine einheimischen Bäume und Sträucher?
2024 stellte die Stadt wieder Plastiktöpfe auf mit allerlei Bepflanzungen. Diese kündigte sie mit dem oben zitierten Spruch1 an.


Hierzu hat Lea einen Beitrag2 geschrieben-
Und 2025 gab es wieder acht Plastiktöpfe, dieses Mal größer und mit verschiedenen Bäumen bepflanzt, die aber offensichtlich Probleme haben, denn zwei der armen Bäumchen sind schon halb verdorrt. Schatten spenden nur die großen Pötte, aber man muss sich dann schon auf den Boden setzen und anlehnen. Vor allem hat diese Installation sage und schreibe 98.000 Euro gekostet. Zwar kommt das Geld aus Fördermitteln, die waren aber eigentlich für Stadtbegrünung und für das Grüne Band vorgesehen, also für Entsiegelung, nachhaltige Bepflanzung und Schattenspender.


Die Anfrage
Das oben zitierte Selbstlob geht noch weiter: Es heißt dort:
Als Nächstes ist eine Konzeptstudie geplant, in der geprüft werden soll, wie die drei Plätze nachhaltig bepflanzt werden können, um sie gestalterisch und in klimatischer Hinsicht aufzuwerten. Da Stadthof und Hugenottenplatz in weiten Teilen mit Tiefgaragen unterbaut sind, ist das gar nicht so einfach. Welche Möglichkeiten gibt es, was ist technisch machbar, was erzielt besonders gute Effekte, was kostet welche Maßnahme? Auf Basis dieser Studie werden dann Schwerpunkte gesetzt und ein Gesamtkonzept entwickelt.
Das war 2023. Jetzt haben wir wirklich viele Fragen3, nämlich:
- Ist die Refinanzierung durch das Land Hessen gesichert?
- Ist die Pflanzkübelaktion Teil des „Grünen Bandes“?
- Wenn ja, wie viele Mittel sind dann noch übrig für die Ziele des Grünen Bands, nämlich Freiflächen, begrünte Fassaden und natürliche Dächer?
- Wenn nicht, handelt es sich um Deko im Rahmen einer Marketing-Maßnahme?
- Ist die Aktion eine dauerhafte oder eine temporäre Maßnahme?
- Wenn sie temporär ist, ist geplant, die Bäume anschließend dauerhaft auf Offenbacher Stadtgebiet einzupflanzen oder landen sie dann auf dem Kompost?
- Wer hat die Bäume ausgewählt?
- Wie alt sind die Bäume?
- Aus welcher Gärtnerei stammen sie?
- Speist sich das Wasserversorgungssystem aus Trinkwasser oder aus Regenwasser?
- Wenn es sich um Trinkwasser handelt, wie ist dies mit der Notwendigkeit, in Zukunft Trinkwasser zu sparen, zu vereinbaren?
- Wer hat entschieden, so viele Mittel nur für diese Pflanzkübel auszugeben?
- Was ist aus den Kübeln mit „blühenden Stauden und Bäumen“ auf dem Stadthof geworden?
- Ist die Konzeptstudie fertig und wo kann man sie einsehen?
- Falls sie nicht fertig ist, wie weit ist sie gediehen?
Wir sind gespannt auf die Antworten und werden berichten.
Links in diesem Beitrag:
- https://www.offenbach.de/unternehmen/zukunft_innenstadt/aktuelle-zukunftsprojekte.php
- https://www.ofa-ev.de/2024/09/19/offenbachs-graue-flaechen-wo-bleibt-das-gruen/
- https://www.ofa-ev.de/anfrage-pflanzkuebel-in-der-innenstadt-und-das-gruene-band/